Kunden(ein)bindung 2.0

Es ist eine Binsenweisheit, dass es in Web-2.0-Zeiten leichter als je zuvor ist, Menschen miteinander zu vernetzen. Gleichzeitig ist es so möglich, das kreative Potenzial von Kunden für die eigene Produktentwicklung und -vermarktung zu nutzen. Man braucht nicht viel Fantasie oder Wissen um soziale Intelligenz, um zu ahnen, dass so völlig neue Ansätze in kurzer Zeit entstehen können. Abzuwarten bleibt jetzt, ob es ausreichend viele Mitmacher geben wird, damit aus dem Beta-Stadium eine Erfolgsgeschichte werden kann.

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Überlegungen zum Buzzword “Innovation”

Im aktuellen Newsletter des HWWI zitiert Elzbieta Linke ihren Institutsleiter Prof. Dr. Straubhaar aus der Frankfurter-Allgemeinen-Sonntagszeitung-Kolumne “Erklär mir die Welt”:

Innovationen bedeuten mehr Wohlstand und bessere Lebensbedingungen für alle.

Zur Nutzenargumentation schreibt sie weiter:

Der gesamtwirtschaftliche Vorteil einer Innovation liege darin, dass niemand vom Erkenntnisfortschritt ausgeschlossen werden kann.

Neben der Infografik sind das sind zwei interessante Gedanken, die mich zu der Fragestellung führen:

Was wäre, wenn wir hierzulande in den Betrieben und Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gar kein Erkenntnis-, sondern eher ein Umsetzungsproblem hätten?

Wer die sich damit verbindenden Gedanken vertiefen möchte, sollte seine Lektüre unbedingt noch auf diesen schon einige Zeit zurückliegenden Artikel erweitern.

Praxisbeispiel: Not macht erfinderisch

Der Anlass:

In den achtziger Jahren steckte die Privatbrauerei Peter in einer tiefen Krise und stand, wie viele andere Familienbrauereien, kurz vor dem Aus.

Die Grundidee:

  • Brause nach den Methoden des Bierbrauens herzustellen.

Die Vision:

  • Soziale und biologische Verantwortung in einer Welt, in der die Menschen bewusster mit sich selbst und ihrer Umwelt umgehen.

Das Produkt:

  • Bionade ist die erste, aus Wasser und Malz fermentierte, biologische Limonade auf dem hart umkämpften Getränkemarkt.


Der Innovationsprozess:

Auch diese Idee brauchte Zeit zum Reifen: Sie wurde eine ganze Dekade vor dem eigentlichen Durchbruch geboren – 10 Jahre tüftelte deren Erfinder Dieter Leipold an der Öko-Brause, bevor sie 1995 auf den Markt kam.

Die Markteinführung:

Anfangs war das Getränk nur in Bioläden und Szenekneipen zu erhalten.

Die Erfolge:

Der wachsende Bio-Trend förderte die Entwicklung der Produktion. In den letzten Jahren ist sie um 300 Prozent gestiegen. Im laufenden Jahr 2007 werden etwa 250 Millionen Flaschen ausgeliefert.

Der Erfolg zieht Kreise: Die gesamte Region um das Rhön-Örtchen Ostheim mit seinen 3.700 Einwohnern profitiert von dem Aufschwung. Das liegt auch daran, dass der Hersteller seine Rohstoffe für die Bionade weitgehend (nur) von Bio-Bauern der Umgebung bezieht und die vollständige Abnahme der Ernte garantiert.

Vertiefende Berichte:

Manager-Magazin, Time Magazine, Brandeins

…und besonders empfehlenswert ist der ZDF-Beitrag “Das Biowunder aus der Rhön”, der bei der Verleihung des Deutschen Wirtschaftsfilmpreises 2007 mit dem 2. Preis ausgezeichnet worden ist.

Interessiert? – Dann sehen Sie sich den Beitrag in der Mediathek des ZDF an, und lassen Sie sich von ungeschönten Bildern und Aussagen der Verantwortlichen überzeugen, um die Erfolgsfaktoren für gelungenes Innovationsmanagement genauer kennen zu lernen…

Bionade - Live'

Forschung zur schnelleren Entwicklung

Der internationale Wettbewerb ist durch eine zunehmende Innovationsdynamik gekennzeichnet. Die abnehmende Vermarktungsdauer von Produkten – in einzelnen Fällen sogar kürzer als die Produktentwicklungszeit – zwingt Unternehmen, eine steigende Anzahl neuer Produktentwicklungen anzustoßen und Iterationszyklen in der Prototypentwicklung zu verkürzen, um dem Wettbewerb am internationalen Markt gewachsen zu sein.

So beschreibt der im September 1994 neu eingerichtete Sonderforschungsbereich an der Universität Stuttgart die Ausgangslage für die eigene Arbeit. Neun Institute sowie der DaimlerChrysler AG Forschung kooperieren dort in den Bereichen Rapid Product Development und Rapid Prototyping und betreiben Grundlagenforschung.