Für den einen neu, für den anderen längst bekannte Fakten, die uns Demografie-Forscher bei vielen Gelegenheiten nahe bringen:
Deutschland altert – und damit altern Unternehmen, deren Mitarbeiter, Kunden, Lieferantenbeziehungen, Produkte und mehr. Der Facettenreichtum dieses Phänomens lässt sich an dieser Stelle nicht annähernd angemessen beschreiben.
Aus Sicht des Innovationsmanagements interessiert mich heute ein Aspekt, der sich aus einer Studie* ableitet, die mir neulich in einem anderen Kontext wieder in die Hände gekommen ist. Die Autorinnen befassen sich darin u. a. auch mit ökonomischen Konsequenzen.
Auch ein altersbedingter Rückgang der Risikobereitschaft […] könnte sich nachteilig auf die wirtschaftliche Dynamik, die Fähigkeit zum wirtschaftlichen Strukturwandel und die Nachfrage nach Arbeitskräften auswirken. […] Relevant für die Entwicklung der Arbeitsnachfrage ist zudem der Zusammenhang zwischen Produktivität und der Altersstruktur der Erwerbstätigen. Es gibt die Einschätzung, dass die Produktivität eher sinkt, wenn Menschen altern.
An anderer Stelle heißt es dann unter der Rubrik ‘Technischer Fortschritt’:
Trifft die Einschätzung zu, dass es für die ältere Bevölkerung rational ist, technische Neuerungen zu verhindern oder abzulehnen, weil neue Technologien ihr Wissen entwerten, dürfte die erfolgreiche Umsetzung von Innovationsstrategien allerdings auf Widerstand unter der Erwerbsbevölkerung treffen.
Und nun haben Sie neben Denkanstößen einen weiteren Baustein für Ihr innovationsfreundliches Unternehmen gefunden:
Die Altersstrukturanalyse, denn bevor Sie versuchen, die Erwerbsbevölkerung oder Ihr Kundenklientel anzupassen, befassen Sie sich sicherlich zunächst mit Ihren eigenen Mitarbeitern, oder?
________________________________*Quelle: “Stirbt Norddeutschland aus?” – Konsequenzen des demografischen Wandels für den Wirtschaftsstandort, 08.2004, Herausgeber: HypoVereinsbank AG, Hamburg, Verfasser: Dr. Annekatrin Niebuhr, Dr. Silvia Stiller (HWWA)