Anfang April erreichte mich über den Unternehmensverband die Einladung zum 1. InnovationsCamp Westküste.
Die Gelegenheit nutzen?
Aha, da war sie nun also: meine Möglichkeit, nach knapp 10 Jahren theoretischer Kenntnis über das Veranstaltungsformat Barcamp daraus eine eigene Erfahrung werden zu lassen.
In dieser Hinsicht erschreckt mich dieser lange Umsetzungszeitraum sogar ein wenig, denn ich sehe mich generell lieber in der Rolle eines Early Adopters.
Aber nach der Einladung folgte der Entscheidungsprozess:
Sollte ich wirklich mindestens neun Stunden kostbare Frühlingsfreizeit in eine Un-Konferenz investieren?
Und wenn ja, dabei gleich in die Rolle eines aktiven Teilgebers schlüpfen?
Wie auch immer es letztlich ausfallen sollte, beschloss ich, mit der Anmeldung als erstem Schritt zu beginnen. Der Einfachheit halber meldete ich meine Frau gleich mit an, um eventuellen Disharmonien hinsichtlich nicht gemeinsamer Wochenendgestaltung vorzubeugen. Sie ist glücklicherweise wissbegierig genug, um sich auf ein ihr völlig unbekanntes Format einzulassen.
Im Einladungstext war ohnehin mit der Möglichkeit der rechtzeitigen Absage ein Rücktrittsrecht als Hintertürchen eingebaut.
Also rasch die Web-Anmeldung ausfüllen und Fakten schaffen!
Moment – nein, doch nicht, denn ein abgelaufenes Sicherheitszertifikat des Anmeldediensts hielt mich davon ab, und ich nutze die gute, alte E-Mail, um uns unter Hinweis auf die Problematik auf diesem Weg anzumelden.
Zu diesem Zeitpunkt waren erst 21 Gäste gelistet und – Achtung, Spoiler! – deren Anzahl sollte in den folgenden Wochen nur sehr langsam auf letztendlich rund 60 Teilgeber steigen.
Dieser Umstand bestärkte meine Skepsis denn auch eher, als sie abzubauen.
In der vergangenen Woche ließen die bis dato knapp 50 Anmeldungen mich dann jedoch auf ein gutes Gelingen hoffen, und ich warf meine Bedenken mitsamt o.g. Rücktrittsrecht über Bord, um mir daraufhin Gedanken über das Angebot einer eigenen Session zu machen. Wenn schon teilgeben, dann doch bitte gleich richtig!
Die Vorbereitung
Die Frage, was thematisch gut zu einem InnovationsCamp passen könnte war viel leichter zu beantworten als die oben erwähnten:
„Störe mich nicht in meiner Routine!“ –
Möglichkeiten, Innovationen zu behindern,
schien mir praxisnah genug zu sein, um einfach mal über die Hindernisse bei der Entstehung von Innovationen nachzudenken.
Zehn Schlagworte dazu fielen mir mittels MindMapping zügig ein.
Meine thematischen Erfahrungen und die aktuelle Lektüre von Wolf Lotters neuem Buch machten es mir leicht, etwaige Fallstricke zu benennen.
Und weil Barcamps Beteiligung fordern und fördern sollen, bestand mein Angebot darin, aus 10 Überschriften mit Hilfe der Mitgestalter im Auditorium drei besonders dunkle Seiten der Innovationsbehinderung mit deren Erfahrungen näher zu beleuchten.
Das Ganze habe ich dann noch augen- und synapsenfreundlich aufgehübscht.
Der Tag des Gelingens
Dank des Interesses der Community kam die Session nach der einführenden Keynote-Präsentation und kurzer Themen-Vorstellung zustande:
Innerhalb von 45 Minuten konnten wir Worthülsen mit Leben und Erfahrungen der Mitgestalter füllen. Als der Ringrichter Zeitwächter auf dem Flur die Glocke läutete, war meine Premiere gelungen!
(Die gesammelten Ergebnisse erläutere ich an dieser Stelle nicht näher, um diesen Beitrag nicht zu sprengen; sie sind dem Download jedoch fotoprotokollarisch beigefügt.)
Nach der Qual der Wahl aus mehreren interessanten Angeboten folgten für mich drei weitere Sessions in denen es um
Sensibilisierung von Unternehmen für Innovationsbedarfe,
Datenbrillen, Datenschutz und Informationsüberfluss sowie
CoWorking-Spaces
ging. Alles sehr interessante Themen und vielschichtige Gespräche, die sich dazu in den Pausen zwischendurch ergaben.
Das IZET ist als Veranstaltungsort für ein Barcamp hervorragend geeignet, und glücklicherweise hatte Petrus mit seiner Frühling-Sonne-Gute-Stimmung-Session auch sämtliche Sympathien auf seiner Seite.
In der Feedback-Runde mochte ich mich nur nicht dem Wunsch nach einem Verzicht der nächsten Veranstaltung im Zeitraum zwischen Mai und September anschließen:
Wir wissen, wie sehr Wetter als weicher Faktor auf uns und unsere Stimmung Einfluss nehmen kann – und dieses Barcamp setzte Maßstäbe!
Auf der Rückfahrt im Auto setzten wir unseren Austausch über das Erlebte fort und waren uns in der Bewertung einig:
Es war richtig, Zeit und Engagement zu investieren, und wir freuen uns auf die Umsetzung des Versprechens, dass es eine Fortsetzung geben wird!
An dieser Stelle vielen Dank für die tolle Organisation des Barcamps und an die Teilgeber für die interessanten Beiträge.
Dieser Blog-Beitrag rundet die Veranstaltung sehr gut und treffend ab – gerne mehr davon (Barcamps und Kommentare zum Camp).
Mittlerweile ist auch die kurze Video-Dokumentation zum Event bei YouTube veröffentlicht:
https://www.youtube.com/watch?v=89tEy1DSftY