Praxisbeispiel: Not macht erfinderisch

Der Anlass:

In den achtziger Jahren steckte die Privatbrauerei Peter in einer tiefen Krise und stand, wie viele andere Familienbrauereien, kurz vor dem Aus.

Die Grundidee:

  • Brause nach den Methoden des Bierbrauens herzustellen.

Die Vision:

  • Soziale und biologische Verantwortung in einer Welt, in der die Menschen bewusster mit sich selbst und ihrer Umwelt umgehen.

Das Produkt:

  • Bionade ist die erste, aus Wasser und Malz fermentierte, biologische Limonade auf dem hart umkämpften Getränkemarkt.


Der Innovationsprozess:

Auch diese Idee brauchte Zeit zum Reifen: Sie wurde eine ganze Dekade vor dem eigentlichen Durchbruch geboren – 10 Jahre tüftelte deren Erfinder Dieter Leipold an der Öko-Brause, bevor sie 1995 auf den Markt kam.

Die Markteinführung:

Anfangs war das Getränk nur in Bioläden und Szenekneipen zu erhalten.

Die Erfolge:

Der wachsende Bio-Trend förderte die Entwicklung der Produktion. In den letzten Jahren ist sie um 300 Prozent gestiegen. Im laufenden Jahr 2007 werden etwa 250 Millionen Flaschen ausgeliefert.

Der Erfolg zieht Kreise: Die gesamte Region um das Rhön-Örtchen Ostheim mit seinen 3.700 Einwohnern profitiert von dem Aufschwung. Das liegt auch daran, dass der Hersteller seine Rohstoffe für die Bionade weitgehend (nur) von Bio-Bauern der Umgebung bezieht und die vollständige Abnahme der Ernte garantiert.

Vertiefende Berichte:

Manager-Magazin, Time Magazine, Brandeins

…und besonders empfehlenswert ist der ZDF-Beitrag “Das Biowunder aus der Rhön”, der bei der Verleihung des Deutschen Wirtschaftsfilmpreises 2007 mit dem 2. Preis ausgezeichnet worden ist.

Interessiert? – Dann sehen Sie sich den Beitrag in der Mediathek des ZDF an, und lassen Sie sich von ungeschönten Bildern und Aussagen der Verantwortlichen überzeugen, um die Erfolgsfaktoren für gelungenes Innovationsmanagement genauer kennen zu lernen…

Bionade - Live'

Nutzen wir das Innovationsdossier!

Eine interessante und praxisorientierte Sammlung von Artikeln rund um Innovationsthemen hat das Wirtschaftsmagazin Brandeins in seiner Online-Ausgabe zusammengestellt.

Eine gute Idee, die einen thematisch wertvollen Überblick bietet, worauf sich Innovatoren einlassen (müssen)…

Zum Schwerpunktthema Ideenwirtschaft ist im Mai ein ganzes Heft erschienen, in dem wir auch online blättern dürfen.

Forschung zur schnelleren Entwicklung

Der internationale Wettbewerb ist durch eine zunehmende Innovationsdynamik gekennzeichnet. Die abnehmende Vermarktungsdauer von Produkten – in einzelnen Fällen sogar kürzer als die Produktentwicklungszeit – zwingt Unternehmen, eine steigende Anzahl neuer Produktentwicklungen anzustoßen und Iterationszyklen in der Prototypentwicklung zu verkürzen, um dem Wettbewerb am internationalen Markt gewachsen zu sein.

So beschreibt der im September 1994 neu eingerichtete Sonderforschungsbereich an der Universität Stuttgart die Ausgangslage für die eigene Arbeit. Neun Institute sowie der DaimlerChrysler AG Forschung kooperieren dort in den Bereichen Rapid Product Development und Rapid Prototyping und betreiben Grundlagenforschung.

Im Baumarkt bedient jetzt ein Roboter

Heute ist in Erfurt nach 5-jähriger Projektlaufzeit das Kooperationsergebnis der TU Ilmenau, MetraLabs und der Baumarktkette Toom präsentiert worden:

Toomas heißt der rasende rote Roboter, der Kunden beim Auffinden gesuchter Artikel behilflich sein soll. Der kaufwillige Kunde kommuniziert mit dem maschinellen Assitenten mittels Touch-Screen, echte Dialoge werden (noch) nicht geführt.

Der Roboter führt seinen Kunden auf dem kürzesten und effektivsten Weg zu den richtigen Regalen. Er orientiert sich dabei mittels Laser- und Ultraschall-Sensoren und weiß somit immer, wo er sich befindet. Toomas arbeitet mit einem Grundriss in Form einer digitalen Karte, auf Basis derer er sich orientiert. Wenn er die (Kunden-)Orientierung einmal verloren hat, macht er sich sprachlich bemerkbar:

“Ich kann Sie nicht mehr sehen,” krächzst es dann zwischen den Regalen.

Ein solcher Einkaufs- und Lotsenassistent gelte den Entwicklern zufolge als ein Paradebeispiel dafür, wie interaktive Serviceroboter nutzbringend in alltäglichen Bereichen des Lebens eingesetzt werden können.