Dass Neuerungen allein durch Ihre Neuheit auf Vorurteile und Skepsis stoßen, liegt in der Natur der Sache und kann von vornherein im Rahmen professionellen (Projekt-)Risikomanagements eingeplant werden. – Wird es oft allerdings nicht.
Ebenso wenig wird im Rahmen einer – oft euphorischen – Ideenverwirklichung Beharrungsvermögen berücksichtigt, obwohl dies ansteigt, je mehr der Einzelne sich an seinem Arbeitsplatz bzw. mit seinem Geschäftsmodell gefährdet sieht. (Wettbewerbs-)Gefahr erhöht üblicherweise Kampf- und Verteidigungsbereitschaft.
Diese Verhaltensweisen lassen sich an einzelnen Personen, Organisationen und Unternehmen sowie ganzen Branchen oft beobachten und einleuchtend erklären. Sie sind Teil des Erneuerungskampfes, der Teil des evolutionären Spiels ist.
Ein aktuelles Beispiel aus der derzeit besonders herausgeforderten Verlagsbranche weckte heute mein Interesse:
Ich DARF mein fair-pay eBook in Deutschland nicht mehr anbieten. Damit ist eine nette Idee tot 🙁 #ebook #buchhandel
— handverbrennung (@handverbrennung) Februar 15, 2012
Was war dem vorausgegangen? – Das beschreibt der Verlag auf seiner Webseite:
Wir hatten die schöne Idee, eines unserer eBooks kostenlos anzubieten. Jeder Leser konnte aber im eigenen Ermessen etwas dafür bezahlen oder uns etwas anderes als Gegenleistung bieten – oder eben nichts.
…und jetzt kam die Abmahnung.
Im Social-Media-Zeitalter entsteht jedoch auch hier Mehrwert in der Sache, wie die Ideen und teilweise sehr qualifizierten Hinweise in Form von Tweets, Facebook- und Blog-Kommentaren belegen.
Insofern gilt auch hier, dass Innovationen (in Form von Nutzer-Beteiligung) die Innovation (in Form neuer Marketingaktivitäten) fördern.