…betitelt der Tagesspiegel seinen Artikel zum Urheberrecht im digitalen Zeitalter. Auch und gerade in diesem Segment verändert das Internet seit Jahren vieles – und wird es mit erhöhter Veränderungsdynamik auch künftig tun. So heißt es in der recht martialischen Ausdrucksweise:
Zwei Fronten stehen sich gegenüber. Auf der einen Seite: Musikkonzerne, Filmstudios, Verlage und andere Unternehmen, die ihr Geld wie Mark Getty mit den Ideen anderer Menschen verdienen. Auf der anderen Seite: Millionen von Internetnutzern, die dieses Geschäftsmodell systematisch untergraben. Es ist ein asymmetrischer, unübersichtlicher Krieg. Ausgelöst hat ihn ein technologischer Entwicklungssprung, der den Unterhaltungskonzernen zunächst als Königsweg der Profitmaximierung erscheinen musste: die Digitalisierung.
In der Tat bietet die digitale Geschäftswelt unzählige Chancen – aber eben auch Risiken. Umgehen müssen Sie als Verantwortlichen ohnehin mit beiden Seiten dieser Medaille.
Die Ideen der anderen können weniger besorgte und betroffene Unternehmer aber auch konstruktiv nutzen, wie beispielsweise der Ansatz von Tchibo beweist.
Ohnehin ist fraglich, ob Ideenklau wirklich in einem Maß möglich ist, der anderen “die Butter vom Brot nimmt”. Verbunden ist damit gleichzeitig oft eine wenig fruchtbare Geheimniskrämerei und der (un-)bewusste Verzicht, Wissen und Fähigkeiten anderer Menschen mit einzubeziehen. Diese immateriellen Produktionsfaktoren sind an ihre Besitzer gebunden – und die können Sie engagieren, aber kaum stehlen. Google und andere Softwareanbieter machen es mit dem Open Source-Gedanken erfolgreich vor, wie unzählige Projekte belegen. Und inwieweit im neu geplanten Google-Projekt Wave Ideenklau und Engagement stecken, werden wir wohl noch in diesem Jahr testen können.
Manchmal können Rasseln und Klappern die geeigneteren Erfolgsfaktoren für rasche Innovationserfolge sein – oder wie denken Sie darüber?