Geändert hat sich auch der Umgang mit Informationen. Besonders in der Arbeitswelt wurden früher Informationen gebunkert, weil Hierarchien über den Zugriff auf Wissen funktionierten. Je ausgeprägter die Hoheit über Informationen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, die Karriereleiter zu erklimmen. Die junge, ins Berufsleben drängende Generation ist mit dem Internet und der Computertechnik aufgewachsen. Sie denkt anders, sie denkt per se in Richtung Teilen.
David Weinberger, Co-Leiter des Harvard Library Innovation Lab, Bestsellerautor und Philosoph, gilt seit Jahren als einer der führenden Köpfe, wenn es um das Internet geht. In seinem aktuellen Buch vertritt er wiederum interessante Thesen.
Wir alle müssen in unserem Umgang mit Informationen sehr viel mehr “Meta” werden. Sich das erste Ergebnis bei einer Google-Suche durchzulesen, reicht nicht, um sich Wissen anzueignen. Stattdessen müssen wir Netzwerke finden, deren Teilnehmer von einem Thema mehr Ahnung haben als wir. Das Finden und Sichzurechtfinden in diesen Netzwerken wird in Zukunft extrem wichtig. Wenn wir diese Fähigkeiten entwickeln, dann profitieren wir von der Wissensrevolution.
Die ganze Weisheit, alles Wissen entsteht, weil es Leute gibt, die sich in Staunen versetzen lassen. Das ist der Zustand, in dem man es wissen will, der Rohstoff der Neugier. Am Ende steht eine neue Erkenntnis, ab hier wird mit Feuer gekocht. Wer hingegen auf nichts neugierig ist, der schmort im eigenen Saft.