Betriebliches Wissen geht – übrigens auch in Rente

Gestern strahlte das ARD-Wirtschaftsmagazin “Plusminus” einen Beitrag zum Thema “Wissensmanagement” aus – allerdings ohne diesen so zu benennen. Im Fokus standen dabei der Ruhestand von wichtigen Mitarbeitern und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen.

Im Film geht es u. a. um “Lehrgeld” in Höhe von € 20.000,–, das von einem Unternehmen gezahlt worden ist. Leider nicht im positiven Sinn als Investition in vorausschauendes Denken und Nachfolgerqualifikation, sondern als “Reparaturkosten” für einen entstandenen Schaden. Gelernt haben die Beteiligten hierbei auch – mit Schaudern und Gänsehaut, die noch heute auftritt, wenn der “Schadenverursacher” sich zurückerinnert.

Positive Lernerfolge erzeugen übrigens auch Emotionen – allerdings mit einem elementaren Unterschied: die Beteiligten erinnern sich gern und verbinden damit eher ein angenehmes Wohlgefühl.

…und weil es in der Kürze noch vielmehr wichtige Erkenntnisse gab, die höchst anschaulich vermittelt worden sind, bietet dieser Link für Sie die Gelegenheit, Versäumtes nachzuholen und aus Fehlern anderer zu lernen.

Ihre Mitarbeiter rechnen Ihnen eine “Wissensinvestition” sicherlich höher an, als eine kulante Schadensbegrenzung, oder?

Unsere frühe und späte Lernlust

Kleine Kinder sind (meistens) neugierig auf das, was sie (noch) nicht kennen.

Bei einigen Menschen kommt diese Eigenschaft im Laufe ihres Lebens abhanden.

Dass Verlorenes aber auch wiedergefunden werden kann, beweist ein Artikel zum Lernen reiferer Jahrgänge.

Haben Sie Lust, mehr zu erfahren? Weiterlesen

Kennen Sie den Braumeister Armin Winkler?

Nein?

Er ist ein lebendes Beispiel für erfolgreiche Lehr-/Lernprozesse mit älteren Arbeitnehmern.

Und für erfolgreichen Un-Ruhestand.

Und für einen ganz besonderen deutschen Exportschlager: den Know how-Transfer.

Und er kennt ein Kernproblem, das symptomatisch ist und sich auch auf andere Innovationsansätze übertragen läßt:

«Die größte Schwierigkeit war die Mentalität, die ich als Deutscher mitgebracht hatte: Dass alles so funktionieren sollte, wie ich es gewohnt war.»

Sind Sie jetzt neugierig geworden?

Dann besuchen Sie ihn doch einmal im Web: er stammt aus dem Land der Ideen.

Humankapital fördern – und was dabei zählt

Im Laufe der Jahre gewinnen wir an Berufserfahrung – unser Wissen wächst. Gleichzeitig sinkt mit zunehmendem Alter unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit – im Berufsleben ein klarer Nachteil.

Leisten wir ab 50 tatsächlich weniger als unsere 30-jährigen Kollegen?

Ein interessanter Artikel auf der Website des Zentrums für demografischen Wandel geht dieser Fragestellung nach.

Und welche Auswirkungen hat das für die Stellengestaltung und Entlohnung?

Hierbei sollte weniger das Alter, sondern vielmehr die Produktivität im Fokus stehen. Durchschnittlich mag die mit zunehmendem Alter zwar abnehmen, doch über das Leistungsprofil des Einzelnen – ob nun jung oder alt – wissen wir deshalb noch nicht mehr.

Wären wir tatsächlich in der Lage alle Facetten individueller Produktivität zu berücksichtigen, kämen wir möglicherweise zu der Auffassung, dass das Alter – auch für für Entlohnungsfragen – keine Rolle mehr spielen sollte.

Wo aber Produktivität schlecht messbar ist und auch aus (lange zurückliegenden) Qualifikationen und Arbeitszeugnissen nur unzureichend abgeleitet werden kann, ist das Problem vor allem ein (altersunabhängiges) Informationsproblem

schreibt der Experte Michael Kuhn in seiner Stellungnahme zum empfohlenen Artikel.

Und die sollten Sie auch kennen, zumal er dort neben den Anforderungen auch über die Auswirkungen (sinkender) Aus- und Weiterbildungsbereitschaft auf die Produktivität berichtet.

Abschließend sei aus seiner Argumentation zitiert:

Die Vermutung liegt nahe, dass ältere Arbeitnehmer insbesondere dort weiterhin produktiv sind, wo sie ihre Erfahrungen einbringen und an Jüngere weitergeben können. Selbst dort, wo technisches Know-How in Zeiten des rapiden technologischen Fortschritts schnell veraltet, dürften Erfahrungen bei der Organisation des Arbeitsablaufs, im sozialen Umgang und beim ‚Troubleshooting’ weiterhin eine Rolle spielen.

Was halten Sie eigentlich von generationsübergreifendem Lernen in Ihrem Unternehmen?

Nein, nein – nicht nur das klassische `jung lernt von alt´, sondern vor allem auch das wünschenswerte `alt lernt von jung´ ist hier gemeint…