"Vorsprung durch Wissen"

…so titelt der Artikel in der aktuellen Ausgabe des Magazins Wirtschaftsland, der die Aktivitäten des Lübecker Machinenbaubetriebs Gabler beschreibt.

Dort werden auf einem firmeneigenen “Campus” systematische – und in Schleswig-Holstein wohl einzigartige – Aktivitäten zum Wissenstransfer gefördert.

Die vier Teilbereiche sind die

  • berufsbezogene Ausbildung,
  • betriebliche Weiterbildung,
  • Informationsplattform sowie die
  • praxisorientierte Ausbildung Studierender.

In einem monatlichen Innovationsforum werden zusätzlich Ideen im Rahmen eines Generationentreffs gesammelt. Alt und Jung profitieren gemeinsam von unterschiedlichem Wissen – und können sich so wirksam ergänzen.

Wissenslücken schließen: Das empfehlen andere

Der BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) hat eine neue Studie zum Fachkräftemangel in seiner Branche veröffentlicht.

Demnach finden derzeit mehr als die Hälfte der mittelständischen Unternehmen nicht genügend Spezialisten. 60 Prozent der Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern würden dies als großes oder sehr großes Problem bezeichnen.

“Viele Mittelständler in der Branche können qualifizierte Stellen gar nicht besetzen oder nur mit großer Verspätung”, weiß BITKOM-Vizepräsident Heinz Paul Bonn zu berichten. Bundesweit gäbe es momentan etwa 20.000 offene Stellen in der IT- und Telekommunikationsbranche.

Es fehlen vor allem

  • Software-Entwickler,
  • Projektmanager und
  • IT-Berater mit Hochschulabschluss.

Was Unternehmensverantwortliche tun können, um effizient gegenzusteuern, hat der BITKOM jetzt in einem Leitfaden zusammengefasst.

Ein kurzer Auszug, wenn Sie´s eilig haben:

1. Mitarbeiter kontinuierlich weiterbilden:

Wenn es wenig externe Bewerber gibt, ist die Qualifikation der vorhandenen Mitarbeiter besonders wichtig.

Mittelständische Unternehmer müssen Personalentwicklung und Weiterbildung als strategische Aufgabe verstehen”, sagt der BITKOM-Vize. Regelmäßige Qualifizierungen sind unerlässlich. Sinnvoll sind auch eine ausgewogene Mischung von jüngeren und älteren Mitarbeitern und ein aktives Wissensmanagement. So werden Erfahrungen im Team weitergegeben.

2. Mit Hochschulen kooperieren […]

3. Rechtzeitig Nachwuchs kontaktieren […]

4. Regionales Marketing und Netzwerke stärken […]

(Quelle: www.bitkom.org)

Dass das nur ein kleiner Auszug Ihrer Möglichkeiten ist, wissen Sie als regelmäßiger Wissenschatzler-Leser natürlich schon – oder?

Unterrichtsfach: Wissensarbeit

Im Hamburger KörberForum fand gestern eine hochinteressante Veranstaltung statt.

Unter dem Titel “Digitale Revolution in der Schule” diskutierten Experten über einen neuartigen Ansatz, SchülerInnen auf ihre Arbeit in einer Wissensgesellschaft vorzubereiten. Als Leitgedanke diente ein Zitat des OECD-Pisa-Koordinators Andreas Schleicher:

Wissensarbeiter, das ist die Zukunft. […]

  • Informationen analysieren, vergleichen, bewerten.
  • Kreativ mit Informationen umgehen.
  • Wissen in realitätsnahen Bezügen anwenden.
  • Gedanken und Ideen wirkungsvoll mitteilen.

(Quelle: A. Schleicher, Vortrag NRW 3/2003)

Mit Hilfe eines USB-Sticks, auf dem eine individuelle Lernumgebung zur Verfügung steht, soll der effiziente Wissenserwerb gefördert werden. Das Projekt, das im Rahmen einer Public Private Partnership entstanden ist, hat bisher gute Zwischenergebnisse vorzuweisen und braucht jetzt neue Sponsoren und Förderer.

Das verwendete “Lern- und Strukturierungswerkzeug” ist nach erster Einschätzung generell für die Wissensarbeit – auch außerhalb des Schulunterrichts – geeignet. Die Projektverantwortlichen stehen daher jetzt mit anderen Weiterbildungsinstitutionen in Kontakt. In Kürze erfahren wir hierzu hoffentlich Konkretes.

Nachahmenswerte Beispiele

Dass mittelständische Unternehmer sehr pragmatisch veranlagt sind, ist bekannt. Wie sie allerdings mit dem Wissensmanagement umgehen, ist oft weniger bekannt.

Um hier für mehr Transparenz zu sorgen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) auf einer eigens eingerichteten Seite solche gelungenen Praxisbeispiele veröffentlicht.

Viel Erfolg beim Nachahmen und Weiterentwickeln!