Aus der Praxis

Heute berichtet die Financial Times Deutschland (FTD) unbeabsichtigt zur Sinnhaftigkeit professionellen Wissensmanagements:

Die HSH Nordbank hat kurz vor dem Einstieg eines Finanzinvestors nahezu ihr gesamtes Projektteam zur Vorbereitung des geplanten Börsengangs verloren. Eine Sprecherin bestätigte FTD-Informationen, wonach Jan Kiel, Leiter eines so genannten “Blue-Star-Teams”, und zwei weitere Manager die Bank verlassen. […] Blue Star hatte die Aufgabe, Themen für die Vorbereitung der Börsenfähigkeit auszumachen”, sagte sie. Darunter fielen die Umstellung auf die internationale Rechnungslegung nach IFRS und die Formulierung einer Verkaufsgeschichte für den Börsengang.

  • Welche Werte mögen dort abhandengekommen sein?
  • Ob jetzt jemand die materiellen und immateriellen Folgekosten berechnet, um damit (s)ein Projektbudget für einen Einstieg in das Wissensmanagement zu begründen?

Die weitere IFRS-Vorbereitung wird das Thema aller Voraussicht nach ohnehin auf die Tagesordnung zurückbringen.

Wieso? – Findige Leser betrachten hierzu die Standards in IAS 36 und IAS 38 etwas genauer…

2 Gedanken zu „Aus der Praxis

  1. Neben dem Verlust des Blue-Star-Teams und dem ein und anderen Vorstandsmitglied taucht die HSH Nordbank heute wieder in der Presse auf.

    Diesmal geht ein ganzes Team von Vermögensverwaltern:
    http://www.ftd.de/koepfe/205476.html?mode=print

    Vielleicht ist es manchmal auch gut, kein adäquates Wissensmanagement zu nutzen. Dann wissen die Verantwortlichen aufgrund fehlender Bewertungsverfahren wenigstens nicht, wie groß der entstandene Schaden ist…

  2. Wie die FTD heute berichtet, geht der intellektuelle Aderlass (`Brain Drain´) bei der HSH Nordbank weiter:
    http://www.ftd.de/koepfe/271395.html?mode=print

    Unter Berufung auf Finanzkreise schreibt die Zeitung, dass dieses Mal knapp ein Dutzend Mitarbeiter, die sich bei der Bank mit Übernahmefinanzierungen für Finanzinvestoren (Leveraged Finance) beschäftigten, zu Sal. Oppenheim gewechselt habe.

    Haben Finanzinvestoren noch keine adäquaten Methoden für den geeigneten Umgang mit intellektuellem Kapital entwickelt?

    Gibt es bei der Bank kein geeignetes Frühwarnsystem?

    Welche Kriterien für Know how-Verlust mögen im bankinternen Risikomanagement vorhanden sein?

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